Grillspiess selber schmieden und gleich verwenden am Grill
Das Akkordeonorchester Lommiswil unter der Leitung von «Musikgenie» Jose de Mena ist immer für eine Überraschung gut. Unter dem Titel «Memories» blickte es musikalisch zurück auf die
10-tägige Musikreise im letzten Jahr in die spanische Heimat ihres Dirigenten. Dabei ergab sich auch ein Zusammentreffen mit einer Dudelsackgruppe, die de Mena inspirierte, für den
diesjährigen Unterhaltungsabend in der Schweiz nach einer solchen Gruppe zu suchen.
Fündig wurde er in Schlieren wo er auf die «Banda de Gaitas As Xeitosinas» stiess, die seit 1993 mit Dudelsäcken, Tambouren und Handtrommeln zur sinnvollen Freizeitgestaltung der spanischen
Migranten im Limmattal beiträgt. Ihr Auftritt nach der Pause und vor allem die gemeinsam mit dem Akkordeonorchester gespielten Stücke bildete denn auch einen Höhepunkt des Konzertes.
Als weiteres Glanzzstück darf mit Fug und Recht das Schlagzeugsolo des 13-jährigen Siro Stampfli bezeichnet werden. Mit seiner Einlage im Rahmen des Stückes «La Bamba» verblüffte der junge
Mann die Dorfhalle und riss ein begeistertes Publikum zu Szenenapplaus hin.
Eine Klammer, die um den ersten Konzertteil gelegt wurde, leisteten die Perkussionsgruppe der BeLoSe mit bemerkenswerter Präzision und die Akkordeon Musikschule unter der Leitung ihres
Lehrers Ernst Rohrer, bei der vier Nachwuchstalente ihr Können bravourös vortrugen. Das weitere Programm war mit vielen musikalischen Erinnerungen an die letztjährige Clubreise gespickt.
So zum Beispiel mit dem Stück la Cumparsita, dem «Tango aller Tangos» und «Asturias» dessen Komponist das Wunderkind Isaac Manuel Francisco Albéniz war, der bereits mit vier Jahren sein
erstes Konzert gab. Mit «El Paso … Olé» von Renato Bui war aber auch die Komposition eines Schweizers zu hören, der bereits im Bubenalter im Akkordeonorchester «Original Alomas» mitspielen
durfte und später eine Vielzahl von Stücken für dieses Instrument komponierte. Auch mit den zwei Medleys vermochten die zehn Akkordeonisten einen Ohrenschmaus erster Güte darzubieten.
Dass der vermutlich kleinste Lommiswiler Verein jedes Jahr einen derartigen Anlass stemmen kann, geht natürlich nur mit Unterstützung aus anderen Dorfvereinen. So zum Beispiel durch die
Brassband, die den Service übernahm und die von «Dorfkoch» Hugo Gisler und seinem Team zubereiteten Pastagerichte auf die Tische brachte. Aber auch die eigenen Mitglieder legten sich mit
einer Tombola und einer tollen Tischdekoration zusätzlich zu den vielen Proben ins Zeug.
Mit dem diesjährigen Konzert «Viva Espana» hat sich das Akkordeon-Orchester Lommiswil musikalisch an die bevorstehende Reise
nach Spanien akklimatisiert.
Im kommenden Sommer wird das Akkordeon-Orchester Lommiswil (AOL) eine zehntägige Musikreise in die spanische Heimat seines Dirigenten José de Mena
unternehmen. Die Spielerinnen und Spieler werden mit rund zwanzig Aktiven und zehn Begleitpersonen im spanischen Ponferrada mehrere Benefiz-Konzerte durchführen. Auch wenn Flug,
Unterkunft und Verpflegung von jedem selber übernommen werden, sind noch nicht alle Kosten gedeckt.
Das AOL hofft deshalb auf weitere Spenden für Transport, Versicherung, zusätzliche Instrumente und die Miete von technischem Equipment. Passend zu
diesem Vorhaben, lautete das Motto des diesjährigen Konzerts «Viva Espana». Entsprechend temperamentvoll kamen denn auch die von Pesche Luginbühl angesagten Stücke daher.
Bis zum Paso Doble
Aber alles der Reihe nach: Präsidentin Conny Schwiete hiess die Anwesenden herzlich willkommen und bat zuerst die fünf Nachwuchstalente der Musikschule
BeLoSe mit ihren Rhythmus-Instrumenten auf die Bühne der Dorfhalle. Die Mitglieder des AOL animierten anschliessend mit einem Volksmusik-Potpurri zum Mitsingen und Mitschunkeln.
Vollends in Stimmung kam die Halle dann mit «Pirats oft the Caribbean», arrangiert – wie alle Stücke des Abends – von José de Mena.
Endgültig in Spanien angekommen war das Publikum dann mit dem Stück «Espana Cani». Unterstützt durch die Rhythmen der sechsköpfigen Rhythmus-Combo des
AOL und der zwei Gitarren, interpretierte das Orchester den Paso Doble vortrefflich. Und auch «Oyo como va» vermochte das Publikum zu begeistern.
Zum Abschluss des ersten Teils trat Ernst Rohrer mit dem Akkordeonnachwuchs auf. Nach einem «Dudelsackschottisch» und einem Stück gemeinsam mit dem AOL
forderte das Publikum die Musikerinnen und Musiker zu einer Zugabe heraus.
Schlagzeug- und Gitarrensolo inklusive
Auch mit bekannten Melodien von ABBA, Led Zeppelin, Eagles und Michael Jackson überzeugte das Orchester. Speziell zu
erwähnen sind dabei sicher das Schlagzeugsolo von Janis Isch im Stück Pick up the pieces und das Gitarrensolo von Jan Stähli zu Hotel California, die mit Standing Ovations belohnt
wurden. Auch die Zugabe in Form eines Deep-Purple-Medleys brachte den Saal zum Beben. Wenn das AOL diese Spielfreude beibehält, wird sicher auch
Spanien beben.
Die Präsidentin verdankte die Mithilfe der vielen Helfer aus den verschiedensten Lommiswiler Vereinen. Ohne diese wäre ein kleiner Verein wie das
Akkordeon-Orchester Lommiswil niemals in der Lage, einen solchen Abend zu stemmen, der zu den Klängen von DJ JoHo an der «UnverzichtBar» ausklang. (mml)
Conny Schwiete, die frischgebackene Präsidentin des
Akkordeonorchesters Lommiswil (AOL), begrüsste das Publikum in der Dorfhalle zum Konzert unter dem Motto «Made in Europe». Den Auftakt machten zwei Dreikäsehoch-Schlagzeuger der Musikschule
Belose zusammen mit dem Orchester. Ihren ersten Auftritt hatte auch die vierzehnjährige Lea Fischer als Moderatorin. Das Naturtalent führte mit ihrer unverkrampften, lockeren Art sicher durch das
Konzert.
Das elfköpfige Orchester verband mit Concerto
d’Amore verschiedene Epochen. Die würdevolle Einleitung im barocken Stil wechselte abrupt und energisch zum Pop und Swing und rundete mit einem Adagio-Teil ab. Dirigent José de Mena arrangierte
wiederum alle Stücke selbst. So gelang es ihm, mit dem Titelsong des James-Bond-Streifens «Skyfall» genauso wie mit den Songs «Nikita», «Blue Eyes» und «Don’t Go Breaking My Heart» von Elton John
die Zuhörenden zu verzaubern.
Vor der Pause entlockte der Nachwuchs unter der
Leitung von Ernst Rohrer zum Beispiel mit dem Stück «Dr Chines» ihren Schwyzerörgelis sogar chinesische Klänge. Zusammen mit dem AOL und seiner Perkussionsgruppe (PG) vermochten sie den Saal
derart zu begeistern, dass eine Zugabe unumgänglich wurde.
Tribut an Edith Piaf
Mit einem Tribut an Edith Piaf holte das Orchester
nach der Pause den Pariser Charme gekonnt nach Lommiswil. «Milord» oder «La Vie En Rose» versetzten die Zuhörenden in Musette-Stimmung. Mit einem Exkurs nach Mexiko tanzte das Stück «Children of
Sanchez» aus der Reihe. Europa huldigt Mexiko, bevor das Land vielleicht bald hinter einer Mauer verschwindet.
Beim abschliessenden Dank von Conny Schwiete wurde klar, welch breite Unterstützung das kleine AOL im Lommiswil geniesst. Denn ohne diese könnte ein solcher Anlass nicht jedes Jahr gestemmt
werden. Zum Gelingen des hervorragenden Konzerts beigetragen haben neben dem Dirigenten und Arrangeur José de Mena auch zwei «Leihgaben» des Akkordeonorchesters Solothurn und eine weitere
Spielerin, die kurzfristig für einen verunfallten Mitspieler einsprang. Aber auch dem jungen Ansagetalent, dem Techniker, der Küchenmannschaft und dem Servicepersonal zollte Conny Schwiete nach
ihrer tollen Feuertaufe als Präsidentin ihren Dank. Mit «Music» von John Miles, wieder hervorragend interpretiert, endete das Konzert. Der begeisterte Applaus, der eine Zugabe herausforderte,
sprach für sich. (mml)